In Berlin-Grunewald lebten und wirkten viele namhafte Sozialdemokraten, die wir hier auf userer Website auflisten und deren Leben wir hier beschreiben möchten.
Hildegard Wegscheider 1871 - 1952
Hildegard Wegscheider (geboren am 02.09.1871 in Berlin) war eine Pädagogin, Politikerin und Frauenrechtlerin. Sie setzte sich ihr Leben lang für mehr Bildungsmöglichkeiten von Frauen und Mädchen ein. 1895 legte sie als erste Frau im Königreich Preußen ihr Abitur ab, nachdem ihr eine ministerielle Sondergenehmigung erteilt wurde. Die Universität Berlin lehnte sie als Studentin ab, so dass sie an die Universität Halle ging und dort 1897 als erste deutsche Frau in Philosophie promovierte. 1900 gründete sie in Berlin-Charlottenburg die erste private Schule im Gymnasialunterricht für schulpflichtige Mädchen. Sie trat bereits 1893 der SPD bei, gehörte von 1919 bis 1921 der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung an und war von 1921 bis 1933 Abgeordnete im preußischen Landtag. Außerdem war sie Vorstandsmitglied des 1919 neu gegründeten Bundes Entschiedener Schulreformer. Von 1920 bis 1933 war sie zudem Oberschulrätin in Berlin.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor sie alle Ämter. Sie blieb allerdings politisch aktiv und engagierte sich in einem kleinen Kreis Oppositioneller im Widerstand gegen das NS-Regime. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie ihr soziales Engagement wieder auf. Für ihr soziales Engagement, ihre Lebensleistung und ihren Mut erhielt sie im Februar 1953 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Sie starb am 04.04.1953 in Berlin. In Berlin-Grunewald ist das Hildegard-Wegscheider-Gymnasium nach ihr benannt.
Würdigung der SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses während der Gedenkveranstaltung zum 80.Jahrestag der Widerrede gegen das Preußische Ermächtigungsgesetz:
https://www.spdfraktion-berlin.de/system/files/vorstellung_wegscheider.pdf
Wikipedia: Hildegard Wegscheider